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Wetterkreuz Reit im Winkl



Wetterkreuz Reit im Winkl

Zuletzt aktualisiert: 18.07.2022, 08:27 Uhr

Kurzform
Wetterkreuz Reit im Winkl - einfache Rundwanderung zu dem exponierten Felsenkopf hoch über dem Ort mit der Superaussicht nach Süden. Seinen Namen hat er vermutlich, weil sich dort oben gerne Gewitter entwickeln. Wie es scheint hat er ein Dilemma: für eine ordentliche Wanderung (ohne anschließende Erweiterung) ist der Weg dorthin zu kurz, für einen Spaziergang zu lang. Im Bild: Blick vom gegenüber liegenden Aufstieg zur Hindenburghütte auf Reit im Winkl (rechts), das Wetterkreuz (mitte) und zur Hutzenalm (links). (Erstwanderung: Mai 2017; aktualisiert: April 2020)

Hintergrundinfo
Nördlich von Reit im Winkl erhebt sich ein mittelgroßer Höhenzug, nur wenige Berge sind höher als 1000 Meter. Ein solcher felsiger Gipfel ist der Aussichtspunkt "Wetterkreuz". Er ist nicht besonders schwierig zu erreichen, ein Spaziergang ist es aber auch nicht. Das hält wohl viele weniger sichere Wanderer davon ab, diesen Punkt anzustreben. Von dort aus bietet sich dann beste Fernsicht nach Süden, wobei aber der Ortskern von Reit im Winkl unglücklicherweise versteckt bleibt.
Man kann aus dem Aufstieg zum Wetterkreuz eine schöne Runde machen und mit dem Besuch einiger Almen verbinden. Als wir dort wanderten (Mai 2017) hatten gerade zwei Einkehrhütten neu geöffnet (Stoaner Alm Birnbach, Glapfalm). Zwei weitere (Glapfhof und Hutzenalm) sind schon immer auf, also vier Hütten standen uns "im Wege". Man könnte glatt davon sprechen, eine Almenrunde zu machen. Aber für die braucht man ja eine besondere Kondition.
Außerdem gibt es auf der Runde noch das eine oder zu sehen: die Kriegerkapelle oder die Eckkapelle.
Schwierigkeit:26.0leicht (<27.5)
Tracklänge:8,85 kmmittellang (8-15 km)
Wanderzeit:4:00 h*mittellang (3-5 h)
Höhensumme:482 mmittelgroß (400-800 m)
 
(*) In der Wanderzeit sind auch kleine Pausen zum Schauen und Fotografieren enthalten. Längere Pausen auf Gipfeln oder in der Hütte sind nicht enthalten.

Markante Punkte Höhe (m) üNN Gehzeit (h:min)* Entfernung (km)
Parkplatz Birnbach801
Glapfhof756 0:301,24
Abzw. Kapellenweg729 0:100,41
Kriegerkapelle746 0:150,61
Abzw. nach Klettersteig741 0:160,17
Einmü. in Kreuzweg801 0:200,61
Eckkapelle856 0:100,29
Glapfalm941 0:391,42
Wetterkreuz1056 0:481,08
Hutzenalm995 0:321,78
Parkplatz Birnbach801 0:200,82

(*) Die Zuordnung von Gehzeit und Wegstrecke erscheint manchmal nicht plausibel. Das liegt zum einen daran, dass man auf guten, ebenen Wegen rascher vorankommt, als auf holprigen Pfaden im Steilgelände und zum anderen daran, dass manchmal kleinere Pausen dabei sind, manchmal nicht.

Gebirge, Lage, Karte
Chiemgauer Alpen, Untergruppe Chiemgauer Berge; nördlich von Reit im Winkl. Karten: Kompass Wanderkarte Nr. 10 1:50000), Chiemsee-Chiemgauer Alpen; AV Digital (USB-Edition) 3D, Chiemgauer Alpen Mitte bzw. GPS Garmin Oregon 600, TransAlpin V4 Pro.
Datum, Begleiter, Wetter
28.05.2017; Renate hat mich begleitet. Es hat uns überrascht, dass trotz des herrlichen Wanderwetters sonst nur wenige Personen unterwegs waren. Der kleine Wanderparkplatz in Birnbach war aber trotzdem überfüllt. Vermutlich haben sich die Wanderer in dem weitläufigen Wandergebiet vor allem in Richtung Taubensee gut verteilt. Auf der Strecke selbst sahen wir kaum jemand anderen und auch auf der Glapfalm und der Hutzenalm gab es genug Gelegenheit, mit dem Hüttenpersonal in Ruhe zu sprechen. Es herrschte sommerliches Hochdruckwetter mit strahlend blauem Himmel und Temperaturen nahe 30 °C. In den Waldpassagen herrschte angenehme Kühle, die zu den schönen, hellen Grünfarben der Vegetation passte. Die Fernsicht vom Wetterkreuz aus und ach beim Abstieg nach der Hutzenalm konnte man als gut bezeichnen. Überraschenderweise kam zuweilen ein deutlich spürbarer Wind auf.
Erreichte Gipfel
Der höchste Punkt der Tour ist das Wetterkreuz (1056 m), allerdings ein paar Meter oberhalb der Gipfelkante.
Alm(en), Hütt(en):
Stoaner Alm Birnbach, Glapfhof, Glapfalm, Hutzenalm, Die Tour führt u.a. durch Ortsteile von Birnbach und Reit im Winkl. Sonstige Bauwerke sind im Wesentlichen die Kriegerkapelle und die Eckkapelle.
Ausgangspunkt, Koordinaten, Route
Parkplatz Birnbach; der Parkplatz ist gebührenfrei, aber nicht sehr groß. Adresse: Birnbacherstraße 42, D-83242 Reit im Winkl. Koordinaten: N = 47.680291, E = 12.447544; Geographische Daten: N = 47°40'49.0 ", E = 12°26'51.2 "; UTM-Daten: Z = 33T, E = 308437, N = 5283916; Gauß-Krüger: R-E = 4533710.190, H-N = 5282534.986. Der Parkplatz ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen. Es ist aber möglich in die Runde an anderer Stelle einzusteigen, zu der es nur wenig weit von einer öffentlichen Haltestelle zu gehen ist. Mit Rollstühlen ist die Runde nicht zu bewältigen. Bestenfalls ist damit die Hutzenal zu erreichen und natürlich auch die Stoaner Alm und der Glaphof, die beide so quasi im Ort liegen. Sie haben öffentliche Zufahrten.
Vom Parkplatz geht es ein Stück auf der Straße zurück, ehe man links abbiegt und zur Stoaner Alm leicht aufsteigt. Nach der Rückkehr zur Straße führt ein Pfad ostwärts über eine Wiese und durch einen Wald, der dann auf die Birnbacherstraße einmündet, an der auch der Glapfhof liegt. Weiter geht es etwa 400 Meter auf der Straße in Richtung Dorfmitte, ehe der Kapellenweg nach links in den Wald abbiegt. An der Kriegerkapelle hält man sich halblinks, leicht abfallend zum Wasserfall mit dem daneben liegenden Klettersteig. Im Weiteren geht es in mehreren kleinen Serpentinen mit dazwischen liegenden Querpassagen bergwärts bis zur Einmündung auf den Kreuzweg aus Reit im Winkl. Von dort es nicht mehr weit zur Eckkapelle auf einem kleinen Sattel. Eine Fortstraße führt nach links weiter bergauf bis zu einer Abzweigung an der linkerhand die Glapfalm liegt. Von der Glapfalm führt im Linksbogen ein Steig weiter nach Südwesten bergauf und nach einer Kreuzung kurz rechts und dann westwärts weiter. Der Endanstieg zum Wetterkreuz geht etwas nach Süden. Nach der Rückkehr verläuft der Weg nordwestwärts zunächst auf einem breiteren Karrenweg, ehe man zweimal links auf enge Pfade abbiegt und durch den Wald auf die Straße zur Hutzenalm kommt. Es geht noch ein paar Meter bergwärts. Nach der Einkehr führt der asphaltierte Weg zurück zum Parkplatz.
Anmerkungen:
Die Tour zu dem Aussichtpunkt hoch über Reit im Winkel kann man getrost als leichte Halbtagestour bezeichnen, auch wenn wir dafür vier Stunden reine Gehzeit gebraucht haben. Dennoch gibt es etliche Stellen auf den Pfaden durch den Wald, die sehr steil und ausgesetzt sind und deshalb auf bestimmtem Strecken die Einstufung "schwarz" haben. Wenn jemand nicht ausgesprochen ängstlich ist und Höhenangst hat, kann er das allemal gut bewältigen. Spannend sind vor allem die beiden Kapellen, der Wasserfall mit dem Klettersteig und die vielen Aussichtspunkte. Letztere werden wohl in Zukunft keine Bedeutung mehr haben, weil sie zuwachsen. Eine kräftige Ausholzung wäre an diesen Stellen sinnvoll. Der Rundweg führt insgesamt an vier bewirteten Almen bzw. Gasthöfen vorbei. Dadurch braucht man für die Strecke relativ viel Gesamtzeit, man kann an diesen Hütten ja nicht achtlos vorbeigehen.

Benachbarte Wanderungen

Reitberg
Reitberg

Reitberg - ein unscheinbarer, bewaldeter Gipfel nördlich des Weitsees. Er dient eigentlich nur dazu, eine Wanderrunde über die Gräbenalm zur Pötschalm zu planen. Über seinen langgezogenen Gipfelkamm gibt es zwar noch eine Wegschneise, der Steig selbst findet sich aber nur auf der Karte. In Wirklichkeit muss man sich an den Spuren der Wildschweine orientieren. Für diesen etwas wilden Streckenteil lohnt sich die Einkehr in der Pötschalm allemal.

Farmleitenkopf
Farmleitenkopf

Der Farmleitenkopf ist eigentlich nur die Spitze eines Kammes zwischen der Eggenalm (resp. Fellhorn) und Reit im Winkl. Der dortige Steig zur Zwerchenbergalm ist schwer zu finden und deshalb wenig genutzt. Lange geht man zweifelnd über den rechten Weg durch den Wald dahin. Letztlich führt er aber nach dem Aufstieg über die Hindenburghütte und den Sulzer-Kaser über die Zwerchenbergalm zurück. Gerade auf Letzterer wird die Einkehr zu einem besonderen Erlebnis. Die Rückkehr nach Blindau ist dann nur noch eine Formsache.

Dürrnbachhorn
Dürrnbachhorn

Dürrnbachhorn - an diesem Gipfel nördlich der Winklmoosalm scheiden sich die Geister. Die ängstlichen Personen gehen zwar bis zum Gipfel und kehren um, die mutigen Personen gehen auf dem Kamm weiter und kommen dann über die Finsterbachalm wieder zurück. Damit war man dann auch noch im Land Salzburg. Viele Einkehrmöglichkeiten säumen den Weg, ganz zu schweigen von den Gaststätten auf der Winklmoosalm selbst.

Almentour Kössen
Almentour Kössen

Östlich der Tiroler Achen und nördlich von Kössen liegt ein ausgedehntes Wandergebiet für technisch einfache Touren. Es reicht bis hinauf zum Taubensee. Tirol macht dort ein richtiges Eck hinein nach Bayern. Viele Almen und Hütten, sowohl mit Einkehr (Mühlbergalm, Taubenseehütte, Frankenalm, Rinderbrachalm), als auch ohne, liegen verstreut in der abwechslungsreichen Landschaft. Man muss sich trauen, auch mal ein Stück auf einem unscheinbaren Weg zu gehen, der nicht mit neuen Wegweisern ausgewiesen ist.

Sonnwendköpfl (Kaiserwinkel)
Sonnwendköpfl (Kaiserwinkel)

Das Sonnwendköpfl ist ein Grenzberg zwischen Bayern und Tirol, östlich des Taubensees. Kaum jemand kennt diesen Namen. Am besten frägt man nach dem Pittenharter Kreuz, das auf seinem Gipfel steht. Aber es ist ein Ort, der eine sehr gute Fernsicht nach Süden hat und wird wohl auch deshalb als Ort für ein Sonnwendfeuer genutzt, der Name bestätigt das. Erreichbar ist dieses Ziel entweder aus Tirol über den Taubensee oder aus Reit im Winkl (Birnbach) über die Hutzenalm und Stoibenmöseralm. Zudem gibt es noch eine direkte Verbindung ab Mühlberg über die Rinderbrachalm und Frankenalm. Damit sind auch die vielen Einkehrmöglichkeiten genannt, auf die man bei einer Tour dorthin treffen kann.

Fellhorn
Fellhorn

Das Fellhorn ist der südliche Abschluss riesiger Alm-Hochflächen wie Hemmersuppenalm und Eggenalm. Routen dorthin beginnen entweder in Blindau, Seegatterl oder Steinplatte. In jedem Falle sind es ausgedehnte Touren und sie erfordern daher gute Kondition. Erleichtert wird das mit der Einkehr am Straubinger Haus, an dem man in jedem Falle vorbeikommt.

Bilder zur Wanderung

Der Parkplatz liegt in einem kleinen Tal. Daher ist zunächst ein kurzer Anstieg zur Stoaner Alm nötig. Anschließend geht es aber bergab, auch noch nach dem Glapfhof. Dann steigt der Weg an, zunächst zur Kriegerkapelle und zur Eckkapelle. Zur Glapfalm geht es durch den Wald recht moderat bergauf, ehe es zum Wetterkreuz noch einmal steiler wird. Die Hutzenalm liegt schon deutlich tiefer, obwohl man das letzte Stück noch ein paar Meter aufsteigen muss. Der Abstieg zum Parkplatz ist dann ziemlich gleichmäßig, kein Wunder, es ist die Versorgungstraße.

Gipfelkreuz am Wetterstein. Der ausgesetzte Kopf ist nur über eine Stufentreppe aus Norden erreichbar, hat dann aber doch relativ viel Platz. Die Gipfelkante zieren ein hölzernes Kruzifix, zwei Sitzbänke und eine Panoramatafel

Die Wegstrecke ist nicht besonderes anstrengend, hat aber doch einige "schwarze" Abschnitte, z.B. ein Stück quer zum Steilhang auf einem Steg aus Holzbohlen mit Sicherung durch ein Stahlseil.

Ebenso gibt es einige Stellen im Wald, an denen man durch Kare und über Felsen muss. Es besteht dort keine große Absturzgefahr, den Knöchel kann man sich aber sehr schnell verknacksen. Aufmerksames Gehen ist auch dort unbedingt angesagt.

Recht bald nach dem Anstieg östlich des Glapfhofes erreichen wir die gut gepflegte Kriegerkapelle Reit im Winkl. Sie erinnert mittels Namenstafeln an die Gefallenen der Kriege.

Etwas weiter oben treffen wir auf die Eckkapelle an einem kleinen Bergsattel. Sie hat einen offenen Innenraum und auch eine kleine Kirchenbestuhlung.

Hausbachwasserfall. Zu diesem Zeitpunkt führte er nur wenig Wasser, ist aber dennoch ein Attraktionspunkt. Direkt nebenan ist ein kleiner Klettersteig. Man sieht eine kurze Leiter und am Felsen ein quer gespanntes Seil.

Ebenfalls mit ständig fließendem Wasser hat der Brunnentrog an der Glapfalm zu tun. Es hat dauerhaft 7 °C und gewährleistet somit die ideale Kühlung der Getränke, die sich die Wanderer dort in Selbstbedienung herausholen können. Gläser gibt es natürlich auch.

Erwähnenswert ist die gute Fernsicht nach Süden angefangen vom Kaisergebirge und dem Unternberghorn im Westen bis zu den Berchtesgadener Bergen im Osten. Klausenberg mit Fellhorn und Eggenalmkogel; natürlich auch Blindau und Teile von Reit im Winkl.

Der Blick geht nach Südosten über Blindau mit dem am Waldrand liegenden Parkplatz hinweg in die dortigen Berge. Auf halber Höhe sind die Freiflächen der Gschwendalm und der Zwerchenbergalm zu sehen. Links steht die Skisprungschanze. Die K90-Schanze war vor allem zwischen 1980 und 2010 bei den Wettbewerben der Nordischen Kombination genutzt. Auch heute noch ist sie eine Trainingsschanze, so es denn genügend Schnee gibt, sie zu präparieren.

Ein weiterer Blick geht nach Osten in das Tal der Schwarzlofer entlang der B 305. Dort hinten geht es zum Weitsee und über das Biathlonzentrum nach Ruhpolding. Links ist der Ortsteil Entfelden zu erkennen mit dem dahinter stehenden Hüttenberg. Etwas weiter links wäre dann der Reitberg mit der Pötschalm.

In dem Panorama darf das bekannte Unternberghorn nicht fehlen, ein beliebtes Wander- und Skigebiet. Es liegt westlich der Großache, einem Gründungsfluss der Tiroler Ache und zählt damit noch zum Kaisergebirge.

 

 

 

 

 

 

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